Bürgerinitiative Moorenbrunn

Keine Stromtrasse P-53



Warum wir gegen den Bau der Höchstspannungstrasse P53 sind:

Grundsätzlich fehlende Notwendigkeit der P53 und überdimensionierter Netzausbau mit folglich zunehmenden Kosten für uns alle

  1.  Die P53 ist NICHT für die Stromversorgung von Bayern erforderlich, sondern dient ausschließlich dem Stromhandel (Export von Überschussstrom von Nord- und Ostdeutschland nach Österreich)
  • Eine Stromversorgung von Nürnberg findet durch die P53 NICHT statt
  • Der deutsche Netzentwicklungsplan (NEP 2035) Strom und damit auch der Bundesbedarfsplan lassen bei der Planung der Stromautobahnen die Kosten des Netzausbaus völlig unberücksichtigt, es gibt KEINE Kosten-Nutzen-Analyse für dieses Multimilliarden-Projekt
                - 
    Das führt zu einem massiv überdimensionierten Netzausbau durch die       
                  Übertragungsnetzbetreiber (hier TenneT)
                 - Die Kosten für den Netzausbau werden per Stromrechnung (als Netzentgelt)
                   auf die Endverbraucher (das sind wir alle!) umgelegt, d.h. Strom wird 
                   künftig für uns alle deutlich teurer

         
  • Eine dezentrale und bezahlbare Energiewende mit erneuerbaren Energien wird mit dem Bau der P53 NICHT erreicht [1]


  2. Gefährdung unserer Gesundheit durch die Höchstspannungstrasse

  • Wirkungen auf den menschlichen Körper durch elektrische und magnetische Felder:
                 - starke wissenschaftliche Evidenz für ein erhöhtes Leukämie-Risiko bei
                   Kindern
                - Hinweise für ein deutlich erhöhtes Risiko für neuro-degenerative
                  Erkrankungen (Alzheimer, ALS) sowie Depressionen, Schlafstörungen

                - in Laborexperimenten traten Veränderungen am Erbgut und Einflüsse auf
                  zelluläre Funktionen auf
  • Vermutete Wirkungen auf den menschlichen Körper durch Koronaentladungen: Entstehung ionisierter Staubteilchen und folgend sog. Raumladungswolken die durch den Wind kilometerweit verbreitet werden
                 - Verstärkte Ablagerung von Schadstoffen in der Umgebung von                   
                   Freileitungstrassen aber auch auf der Haut und in der Lunge von Menschen
                   in Trassennähe
  • Psychische Belastungen durch die Ungewissheit über die gesundheitliche Unbedenklichkeit
  • Die (Fein-) Staubbelastung der Atemluft wird durch die Zerstörung des Waldes deutlich zunehmen

  • Die aktuelle Datenlage zu gesundheitlichen Belastungen im Bereich von Höchstspannungstrassen ist unzureichend. Entsprechende Studien müssten dringend durchgeführt werden, fehlen jedoch noch immer. Das heißt, wir als Anwohner:innen in Nähe einer Höchstspannungstrasse, würden ungefragt zu Teilnehmern an einem riesigen Humanexperiment
  • Der in Deutschland größtenteils empfohlene Mindestabstand von ca. 400m bzw. nach Empfehlung vom BUND 600m Abstand zu Siedlungen würde in Moorenbrunn z.T. deutlich unterschritten
  • Es müsste also eigentlich zwingend das „Vorsorgeprinzip“ gelten (wie in anderen Ländern häufig üblich), da eine Gefährdung unserer Gesundheit bislang nicht ausgeschlossen werden kann [4, 5, 6]

  3. Zerstörung der Umwelt und unseres Ökosystems durch Rodung des Bannwaldes mit 
      riesigem Flächenverbrauch:

Neben den negativen Auswirkungen einer Waldrodung für die Artenvielfalt und das globale Klima, entfallen auch die unmittelbaren Schutzfunktionen des Waldes für die Bewohner Moorenbrunns:

  • Klimaschutz: Wald ist unentbehrlich für den Temperaturausgleich, v.a. in zunehmend heißen Sommern, gerade in der Nähe von städtischen Siedlungen
  • Immissionsschutz: Wald filtert (Fein-) Staub und Gase und verbessert somit die Atemluft. Das ist v.a. in unmittelbarer Nähe zu mehreren großen Autobahnen wie bei Moorenbrunn unabdingbar
  • Lärmschutz: Wald dämpft die Lärmbelastung, bei uns z.B. vom Gewerbepark Nbg-Feucht
  • Grundwasserschutz: Waldboden speichert Wasser und filtert Schadstoffeinträge [2, 3]

Riesige Waldflächen unseres Bannwaldes müssten vernichtet werden für:

  •  Die Hochspannungsmasten (4-5 geplante Masten nahe Moorenbrunn)
                - Fläche pro Mast: 25 x 25m
                - Fundamenttiefe pro Mast: 3-20 m tief je nach Untergrundbeschaffenheit
                  (Grundwasser!)
  • Zu-/ Abfahrtswege: für den Bau (temporär) und zur Wartung (dauerhaft), müssen für große Bau- und Wartungsfahrzeuge geeignet und damit sehr breit sein
  • Breite Waldschneisen unterhalb der Leitungen: sollen Beschädigungen der Leitungen durch umfallende Bäume etc. verhindern

 

4. Drohende Wertminderung unserer Immobilien/ Grundstücke und Zerstörung der Gemeinschaft

  • Durch die o.g. Faktoren wird die Lebensqualität in Moorenbrunn sowie das Erscheinungsbild unseres Stadtteils erheblich beeinträchtigt werden
  • Die Attraktivität unseres Stadtviertels wird stark sinken, es wird zum Wegzug von Familien in lebenswertere Viertel kommen und damit die Gemeinschaft zerstört


5. Bereits jetzt sind schon hohe infrastrukturelle Belastungen in Moorenbrunn vorhanden
Wir als Bewohner:innen Moorenbrunns tragen bereits eine hohe Bürde an infrastrukturellen Belastungen für das Gemeinwohl (Ausbau der A6, Overfly, Sendemast, Gewerbegebiet (u. a.Paketzentrum)).

Es reicht!

Quellenverzeichnis:
[1] Stromtrassen überdimensioniert, L.J. Jarass, C. Siebels, 2021
[2] www.forstwirtschaft-in-deutschland.de (Zugriff Januar 2024)
[3] www.wald.de (Zugriff Januar 2024)
[4]  Moderne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung  -Diskursanalyse zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen niederfrequenter Feldern, S. Kleinhückelkotten, H.-P. Neitzke, 2013
[5] Schutz vor niederfrequenten magnetischen Wechselfeldern bei Hochspannungs-Freileitungen und Erdkabeln, BUND
[6] Zusammenfassung der Fakten zur geplanten HGÜ-Leitung im SuedOstLink, F. Ambros et al, 2016


Weitere Infos auch unter: www.stromautobahn.de

Anmerkung: Die Reihenfolge der aufgeführten Gründe stellt keine Rangfolge in Bezug auf Wichtigkeit dar. Die Aufstellung ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit.